Erlebnis Peru-Bolivien Tour - Mai 2008

Cordula Fick aus Bad Doberan in Deutschland hat mir ihren tollen Reisebericht den sie für Bekante und Freunde geschrieben hat zur Verfügung gestellt.

Liebe Freunde und Verwandte,
noch ganz erfüllt von meiner wunderschönen Reise nach Südamerika sitze ich am Computer und versuche die vielen Eindrücke wiederzugeben. Viele von euch wissen ja, dass mir dieser Erdteil noch in der Sammlung fehlte. Ich fand Brasilien mit Rio oder Chile auch interessant, aber Helga meinte, ohne Indianerkultur könne man nicht dorthin reisen. So wurde Peru ausgewählt. Im Internet fand sich dann auch ein interessantes Schweizer Reisebüro, das nahe Kontakte zur Bevölkerung versprach und anders als übliche Anbieter mit nur maximal 8 Personen pro Gruppe reiste. 

Leider konnte meine langjährige Reisegefährtin dann aus gesundheitlichen Gründen doch nicht mit und so flog ich am 18.6.08 mit etwas gemischten Gefühlen von Berlin über Amsterdam ( riesiger, moderner Flughafen aber sehr übersichtlich) nach Lima. Meine Bedenken waren jedoch unbegründet. Nach langem aber angenehmem Flug mit der KLM (der Reiseleiter hatte von Iberia abgeraten, was sich auch als richtig erwies) wurde ich am Flughafen vom Reiseleiter und 4 anderen Mitreisenden in Empfang genommen.
Unsere Gruppe bestand aus 7 Schweizern und mir, was sprachlich natürlich einige Schwierigkeiten bot, denn, obwohl sich alle bemühten, vergaßen sie immer wieder hochdeutsch zu sprechen und ich brauchte lange, bis ich wusste, was "voll grusig" oder "luege mal" oder "das si mini" oder "wir treffen uns am nüni" bedeutet. Auch mit den Namen hatte ich so meine Mühe. Aus Kurt wurde Küde, Sibylle rief man Sibi, einen gestandenen Mann von 42 Jahren nannten sie Hörby und aus Christa wurde sogar Chrigi(mit Schweizer ch). Von Alter her hätte ich die Großmutter mit Kindern und Enkeln sein können. Unsere Jüngsten (26+32 J.) hatten am Vortag geheiratet, machten mit uns die Fahrt durch Peru mit und fuhren dann auf die Antillen. Der Reiseleiter Markus Mathys war 32 J und führte sein Einmannreisebüro mit ausgezeichneter Organisation und großer Sachkenntnis. Alles in allem waren wir eine tolle Gruppe ohne Misstöne. Vielleicht lag es ja auch daran, dass alle vom Land kamen, einfach und geradezu und ohne Schnörkel waren.

Lima, die "Stadt der Könige " ca. 10-12 Mill. Einwohner, als erste Station, entsprach nicht ganz unseren Erwartungen. Jeder hatte zwar vom Küstennebel über der Stadt (vom Humboldtstrom fließt kalte Luft über die wärmere Luft des Pazifiks ) gehört, doch so trist hatte man es sich nicht vorgestellt.
Da waren wir nicht traurig, gleich am nächsten Tag nach Iquitos ins Amazonastiefland zu fliegen. Diese Stadt ist größer als Rostock, doch gibt es keine einzige Zufahrtstraße, man kann sie nur per Flieger oder Schiff erreichen. Hier schien die Sonne, hier pulsierte das Leben, hier tuckerten unzählige Motorradritschas mit lautem Gedröhn durch die Straßen.(Vor Jahren wollte mal ein Bürgermeister die Fahrer zwingen Schalldämpfer einzubauen. Da blockierten sie die Zufahrt zum Flughafen so lange, bis das Verbot aufgehoben wurde und sie weiter knattern durften.) Dank der Tatsache, dass unser Markus überall seine Freunde hatte, konnten wir mit dem Boot direkt in die auf Stelzen oder Flößen gebauten Armenhäuser-siedlung Belem fahren und besuchten dort eine Familie ( Eltern 3 kleine Kinder, Hütte ca. 20qm, keine Möbel) Es gab in diesem Wasserstadtteil auch eine Schule, eine Ambulanz, eine Kirche und neuerdings eine Trinkwasseraufbereitung, aber jedem von uns wurde mal wieder klar, wie reich alle in Europa sind.

Der nächste Tag brachte uns im Schiff auf dem Amazonas zur Sinchicuy- Lodge. Diese Hotels im Urwald wurden extra für die Touristen gebaut und meistens versuchte man Indianer in die Nähe zu locken, die dann mit Schilfröcken und Blasrohr "echte Indianer" spielen, was mir natürlich nicht so gefiel.
Doch bei unserer Wanderung durch die Dörfer sahen wir dann natürliches Leben. In dem Zusammenhang muss ich jetzt etwas über die Bevölkerung sagen. Noch nie bereiste ich ein Kolonialland, in dem die Urbevölkerung nicht fast ausgerottet oder doch zumindest an den Rand gedrückt war. Ganz anders in Peru und Bolivien, hier schien es fast ausschließlich nur Nachkommen der Indianer oder Mischlinge zu geben. Sah einer europäisch aus, so war es meist ein Tourist. Die Indigenas haben ihren Stolz und ihre alte Kultur bewahrt, tragen auch im Alltag ihre Trachten, vermischten die aufgezwungene christliche Religion mit dem früheren Glauben (so fügen sie im Gebet nach der Jungfrau Maria gleich die Pachamama mit ein) , sprechen zu Hause die alten Sprachen und regieren ihre Länder.

Vom Urwald ging es dann per Flieger über Lima in das 3400m hoch gelegene Cusco , ein wunderschöner Flug über die schneebedeckten Anden. Im Inkareich (1230 - 1527 Hochkultur, Techniker bauten fugenlose Mauern ohne Zugtiere und Räder, heute noch ein Rätsel, wie?; Goldschmiedekunst, leider fast alles eingeschmolzen von goldgierigen Spaniern, Keramiken und Webwaren, Vikunja und Alpakawolle) war Cusco der Nabel der Welt oder auch die goldene Stadt. Von hier aus wurde halb Südamerika regiert. Heute noch ist es eine wunderschöne Stadt, auch wenn jetzt die spanische Architektur vorherrscht. Herrliche Paläste mit traumhaften Innenhöfen und Balkonen, wunderschöne enge Gässchen, große mächtige Kirchen und zwischendurch immer wieder Reste aus der Inkazeit. 

Doch die Initiativen von uns waren gebremst, denn die Höhe forderte ihren Tribut. Von 0 auf 3400m nimmt jedem den Atem und man keuchte nach ein paar Schritten. Zum Glück lieben die Peruaner das Marschieren und so konnten wir uns in das Heer der Zuschauer (tausende standen am Straßenrand) einordnen und den, jeden Sonntag um 10 Uhr stattfindende, Umzug ansehen. Von 3 Jährigen bis zu Sekretärinnen in Absatzschuhen, von Soldaten bis zu Folkloregruppen, von "Witwen" in schwarzen Gewändern bis zu Schulkindern in Einheitskleidung ging es im Stechschritt über das Kopfsteinpflaster und wenn eine Gruppe besonders gut und einheitlich marschierte, klatschten die Leute. Der Massenandrang am Sonnabend, als die extrem schweren Heiligenfiguren (natürlich nicht im Stechschritt) von bis zu 35 starken Männern um den Platz geschleppt wurden, war scheinbar noch größer.(Für mich unverständlich - aber, andere Länder, andere Sitten!) Eine wunderschöne Bahnfahrt über mehrere Stunden brachte uns nach Machu Picchu (sagenumwobeneRuinenstadt, die schon bei der Invasion der Spanier verlassen war, keiner weiß warum) Wir schliefen eine Nacht am Fuße des Berges, um morgens den Sonnenaufgang in der Ruinenstadt zu erleben. Es wurde ein sonniger, schöner Tag mit abschließender Wanderung hinunter.

Der Bauernmarkt in Pisaq ist mir durch seinen wunderschönen Silberschmuck (Leider glaubte ich auch später noch was zu kriegen und schlug nicht richtig zu. Ich hätte schöne Geschenke für die nächsten Jahre für wenig Geld haben können.) Dort besuchten wir auch eine Frau in ihrer Küche, die gerade ein Maisgetränk Chicha gebraut hatte. Außer einem mit Eukalyptusholz beheiztem kleinen Herd und einem Tisch und einem Hocker gab es in dem dunklen, nur durch die Tür erhelltem Raum, kein Möbelstück. Auf dem Boden liefen eine Katze und etliche Meerschweinchen herum. Letztere isst man gern. Das Häuschen war auch wieder so ca. 20qm groß und vermutlich wohnen dort 5-10 Personen.
Ein edler Bus mit eigenem Reiseleiter brachte uns dann nach Puno am Titicacasee und hier muss ich unbedingt das Wetter erwähnen. Am Tag hatten wir meistens Sonne, es war schön warm und man konnte im T-Shirt gehen. Aber, kaum war die Sonne weg, wurde es unangenehm kalt. Unser Hotel in Puno war der reinste Eiskeller und die "Frostköttel" unter uns haben trotz dicker Jacken jämmerlich gefroren. Der Höhepunkt hier war der Besuch auf den Schilfinseln im Titicacasee. Vor Jahren machte unser Reiseleiter mal eine Reportage. Seit dieser Zeit besteht seine Freundschaft mit einer Familie und er ist Patenonkel der kleinen 4 jährigen Katharina. So verbachten wir nicht wie andere Touristen nur ein Stündchen, sondern fast den ganzen Tag dort, fischten uns unser Essen selbst, sahen zu, wie die Familie es zubereitete und aßen mit ihnen gemeinsam. Die Schilfinseln entstanden schon zu Beginn der Inkazeit. Weil die Bewohner nicht Untertanen werden wollten, bauten sie ihre Schilfhäuser auf eine Plattform ( ca. 40cm Wurzelstock des Schilfs, dann ca.40cm Schilf) Kamen die Feinde, so löste man einfach die Verankerung und alles schwamm in den See und war nicht mehr angreifbar. 

Die ca.2000 Bewohner der ungefähr 45 Inseln sind stolz darauf, hier zu leben. Sie sprechen nicht wie die Inkas Quechua sondern Aymara und haben viel Arbeit mit der ständigen Erhaltung und Erneuerung der Inseln, Häuser und Schilfschiffe.
Unser Weg führte uns nun über die Grenze nach Bolivien. (Beim Grenzübergang mussten wir länger warten, 10 Uhr Sonntagsparade!!!!) 
Vom Bus aus sah man die Felder, winzig klein mit Gerste, Hafer, Mais, Kartoffeln oder Bohnen bestellt. Maschinen scheinen in diesem Teil Südamerikas fast unbekannt. Man macht alles per Hand und schleppt sich die Seele aus dem Leib. (Korn mit der Hand gemäht, in Hocken aufgestellt und auf dem Rücken nach Hause gebracht, um es dort per Hand auszudreschen. Bei Machupicchu beförderten Bauarbeiter die Steine für einen Hotelbau per Schubkarre vom Bahngleis ca. 1km die steile Straße hinauf. Ich hatte Mühe sie ohne Gepäck hochzukommen. Zum Markt trugen die Händlerinnen nicht nur die Ware, sondern auch noch den Marktstand und oft auch noch ein Kleinkind auf ihrem Rücken. Eigenheime wurden aus selbstgeformten Lehmziegeln und im Eimer angerührtem Mörtel erbaut.)

Copacabana, unser nächstes Reiseziel bot ein völlig anderes Bild. Hier wimmelte es von jungen "Hippies" aus aller Herren Länder mit Rucksäcken, Rasterlocken und zerlatschten Schuhen. Copacabana ist eine uralte Kultstätte, die erst von den Inkas und dann von den Augustinern übernommen wurde. (Der heute bekanntere Badestrand von Rio wurde von den Mönchen nach diesem Ort benannt.) 
Ob die vielen jungen Rucksacktouristen vielleicht nicht wegen der Schönheit des Ortes und der Kultstätten sondern wegen der Cocaplantage hierher pilgern - kann ich nicht beurteilen . Hier überzeugte ich auch unseren Markus, dass "die Alte" durchaus noch leistungsfähig ist. Zum Sonnenuntergang über den Titicacasee war das Besteigen eines Berges (Kreuzweg)geplant. Natürlich konnte ich das Tempo der jüngeren Alpenbewohner nicht halten, aber ich sagte Markus, dass ich mir ja nicht verlaufen könne, da sie den gleichen Weg zurückgehen mussten. Als ich dann allein war und mein Tempo und die Pausen selbst bestimmen konnte, kam ich gut voran und erreichte noch deutlich vor dem Sonneuntergang den Gipfel.

Fast würde ich sagen, die nächste 2 Tag waren die schönsten der Reise, aber irgendwie tue ich den anderen Höhepunkten dann Unrecht. Aber, wunderschön war es wirklich auf derSonneninsel im See. Wie viele andere auch, fuhren wir mit dem Boot hin, doch während die anderen nur ein paar Stunden blieben, bezogen wir Quartier im hintersten der 3 kleinen Dörfer mit dem hübschen Namen Challapampa. Ein tüchtiger Bauer hatte ein Ferienhaus (5 Stuben, Gemeinschaftsraum, ein Klo mit Dusche) gebaut und Markus kam mit seinen Gruppen regelmäßig zu ihm. Am Telefon gab es dann einige Verständigungsschwierigkeiten, denn er konnte nicht nachvollziehen, dass wir mit 7 Personen (unsere Hochzeitsreisenden waren schon weg) alle 5 Zimmer brauchten (2 Paare und 1 Einzelmann, ich und der Reiseleiter). Wenn man dann sah, in welchem kleinen Häuschen er mit seiner Frau und seinen 6 Kindern ( zwischen 3 und 14 Jahren) wohnte, konnte man sein Erstaunen gut verstehen. Auch hier gab es keine Betten und kaum Möbel für die Familie, dabei waren es sicher für dörfliche Verhältnisse relativ wohlhabende Leute. 

Die Insel, das friedliche Dorf, die fernen schneebedeckten Gipfel, die auf heißen Steinen gegarten Trucha (Forellen, unser Stammessen in Peru) , die Sonne und die vielen, sich noch über einen einzigen Bonbon freuenden Kinder - es war ein Traum. Auch die am nächsten Tag stattfindende Kammwanderung über die ganze Insel mit Blick aufs Meer und die fernen Kordilleren war wunderschön. (Der Legende nach setzte der weißbärtige Gott auf der Sonneinsel seine beiden Kinder aus und sagte, sie sollten so lange wandern, bis der Stab, den er ihnen gab, über Nacht in der Erde stecken blieb. Dies geschah in Cusco und hier gründeten sie dann das Inkareich.)

Fast einen Kulturschock bekamen wir dann auf der nächsten und letzten Station unserer Reise La Paz. Mit der unheimlich schnell wachsenden Vorstadt El Alto hat es ca. 3 Mill. Einwohner. La Paz liegt in einem kesselartigen Tal und ist von schneebedeckten 5 und 6 Tausendern umgeben. Vom höchsten bis zum tiefsten Punkt gibt es einen Höhenunterschied von 1000 m. Schmale abschüssige Straßen mit unzähligen Autos, Händlern, Fußgängern, Tieren und Kindern sorgen für ein absolutes Verkehrchaos. (Doch obwohl kaum Verkehrsregeln beachtet werden und das Recht des Stärkeren gilt, sahen wir weder hier noch sonst auf der Reise Unfälle) Insgesamt ist La Paz irgendwie irre und trotzdem gigantisch. Es gibt wirklich edle Geschäfte und davor steht dann ein leicht zerlumpter Straßenhändler und bietet den letzten Trödel an. Hier kann man alles kaufen vom neusten Modell bis zum "angelutschten" Bonbon. Hier gibt es Paläste, Kinos, Botschaften und ganze Viertel, wo ein Dach über dem Kopf schon fast Luxus ist und Diebe in Selbstjustiz an die Straßenlaternen gehängt werden. 

Von La Paz aus fuhren wir auch zum Gletscher Chacaltaya, dem höchsten Skigebiet der Welt (Leider muss man hier ein ehemals einsetzen, denn der Gletscher ist fast weggeschmolzen.) Inzwischen hatte ich mich so gut an die dünne Luft gewöhnt, dass ich sogar den Anstieg auf 5400m schaffte (Zum Glück ging die Straße fast bis ran, aber immerhin, mit 70 auf diese Höhe ist doch recht gut!?) Eigentlich endete unsere Reise hier, doch da man von La Paz nicht gut zurückfliegen kann, fuhren wir alle mit Markus über Puno zurück nach Lima. Dieses Mal war an der Grenze nicht Sonntag und keine Parade, dafür aber ein solches Gewusel von Händlern, Reisenden, Schmugglern, Kinder, Tiere, Arbeitern , Lastwaren, Pkws , Rikschas, Fahrrädern usw., dass es wirklich beeindruckend war. 
Wie man ohne Führer hier die Grenzbeamten für den nötigen Aus- und Einreisestempel finden sollte, war mir schleierhaft. In Peru und Bolivien hatte man übrigens in allen Städten das Gefühl, als ob 120 % der Bevölkerung im Handel beschäftigt sind. Die eine hatte einen Pudding gekocht und verkaufte ihn in kleinen Plastikbechern, die andere stand in einem total vollgestopften 5 qm Laden und hatte zum Stehen noch 30x30 cm Freifläche. Auf diesem Fleckchen stand die Frau 9- 10 Stunden und hatte noch ein Kleinkind auf dem Arm. Man verkaufte Naturheilmittel und fast stinkendes Fleisch, Autoreifen und Popcorn, geschlagenes Eiweiß und getragene Schuhe, Barbiepuppen und gebratene Meerschweinchen, bildhübsche bunte Webdecken und vollständiges Mittagessen. Es gab einfach alles und eine Ordnung oder ein System war für meine Augen nicht erkennbar.

Interessant erscheint mir auch das Thema Wahl zu sein. In Peru herrscht Wahlpflicht. Wer nicht geht zahlt Strafe. 120 Sole bei der Präsidentenwahl und 80 Sole bei Regionalwahlen(für arme Leute eine ziemliche Menge). Man bekommt einen Stempel in den Pass. Wer nicht geht kann weder Geldgeschäfte erledigen, noch heiraten, noch erben. Fremd war uns auch die Volkszählung. Sie findet an einem Sonntag statt und wird von großen Schülern durchgeführt. An diesem Tag darf keiner die Wohnung verlassen. Die Schüler gehen von Haus zu Haus, zählen die Mensche, erfragen Beruf und Sprache und schätzen die Situation ein. Sehr ungewohnt erschien mir auch die Einstellung zum Besitz. Unsere europäische Sucht nach "Brauchen und Habenwollen" ist hier weit weniger ausgeprägt. Wenn man etwas verdient hat, freut man sich und feiert mit Freunden ein Fest. Schon die alten Inkas konnten nicht begreifen, was die Spanier so am Gold faszinierte. Dass aber auch hier die Banken große Macht haben, sah man am Rententag. Die Rentner mussten in ellenlangen Schlangen auf der Straße anstehen, um ihr bisschen Geld zu bekommen.
Am letzten Tag zeigte sich Lima diesmal von der Sonnenseite. Markus Frau, eine Peruanerin, bewirtete uns in ihrer schönen, großen Wohnung in einem der besseren Viertel der Stadt. (Leider ist es dort nötig, einen Wachdienst anzustellen, damit nicht Unbefugte das Haus betreten.) Ja, und 24 Stunden (knapp 13 Stunden bis Amsterdam, reichlich 1 Stunde bis Berlin, plus Unsteigezeit und Zeitverschiebung) später landete ich wieder ohne Schwierigkeiten in Berlin und kam nach 3 Wochen angefüllt mit wunderschönen Erlebnissen zu Hause an.

Die letzte Frage wie immer zum Schluss: Was kostet der Spaß? Reise 21 Tage ohne Flug 2900 Euro (mit Einzelzimmeraufschlag), Flug 1000 Euro und ein bisschen Taschengeld. Wie ihr seht, nicht gerade billig und ich musste sogar etwas vom "gemütlichen Sarg" abheben, doch es tut mir nicht leid und ich würde es immer wieder machen. Auch Erlebnisreisen von Markus Mathys, www.suedamerika-reisen.ch kann ich allen empfehlen, die Land und Leute kennen- lernen möchten. Für mich war es genau die richtige Reise und wenn alle Schweizer so nett sind, wie die, die ich kennen lernte, dann mache ich nächste Jahr äs Boüechli i d` Schwyz.

So nun heb ich d`Schnorre.
Äs Gruessli von eurer Cordula

 

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